Erscheinungsdatum: 24.02 2012
Auflagenhöhe: 400.000
Druckart: Offset
Entwurf: Michael Rosenfeld
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarkenserie
Österreich, Austria, Autriche, ItäValta, Oostenrijk, Österrike
Ihre Fotoinszenierungen sind Alltagskultur, ihre Werbeplakate Kunst im öffentlichen Raum – kaum eine andere österreichische Fotografin kann zurzeit auf internationaler Ebene in derart hohem Maße reüssieren wie Elfie Semotan. Ihr Foto mit dem schlichten Titel „Stöckl“, ein Porträt der bekannten ORF-Moderatorin Claudia Stöckl, ziert die vorliegende Sondermarke, welche den zweiten Wert der im Vorjahr begonnenen Serie „Fotokunst Österreich“ darstellt.
Zur Person von Elfie Semotan: 1941 in Wels geboren und seit Jahren eine der herausragenden Persönlichkeiten der zeitgenössischen Fotografie, arbeitete zunächst als Model in Paris, ehe sie Ende der Sechzigerjahre hinter die Kamera wechselte und ihre erfolgreiche Karriere als Fotografin startete. In den vergangenen Jahrzehnten wurden ihre Arbeiten in international renommierten Zeitschriften mit so klingenden Namen wie Vogue, Elle, Esquire, Marie Claire, Harpers Bazaar, New Yorker usw. veröffentlicht. In Österreich kennt man Semotan vor allem durch ihre langjährige Zusammenarbeit mit Helmut Lang sowie durch ihre Kampagnen für Palmers und Römerquelle, welche jeweils für großes Aufsehen sorgten. Das eindrucksvolle Schaffen der in New York, in Wien und im südlichen Burgenland lebenden Fotokünstlerin zeichnet sich in erster Linie durch ein Verfließen der Grenzen zwischen Modefotografie und künstlerischer Fotografie aus. Im Zentrum steht die intensive und persönliche Auseinandersetzung mit den dargestellten Personen, ohne Unterscheidung, ob es sich dabei um Menschen von der Straße, Models oder berühmte Persönlichkeiten handelt.
Ihre Modefotografie verschreibt sich freilich nie komplett dem Genre, fehlt doch stets die übliche Verherrlichung eines Schönheitsideals. Stereotype Posen werden vermieden, die Akteure sind der Kamera ausgeliefert und werden als das gezeichnet, was sie primär sind: menschliche Wesen mit individuellen Qualitäten, Charakterzügen und Ausstrahlungen. Die Haltung der Akteure und die dadurch entstehende Spannung lässt die Kleidung, das Setting und sonstige Ausstattungen in den Hintergrund treten. Immer wiederkehrend ist die Idee des Models als Puppe, als Sinnbild eines fremdgesteuerten Wesens, das in seiner Unbeholfenheit und seinen persönlichen Ängsten in scheinbar eingefrorenen Posen festgehalten wird. In Porträts und freien Arbeiten bedient sich Elfie Semotan kühl und berechnend der Mittel der Modefotografie, um das Wesentliche unmittelbar zu enthüllen und ohne Umwege auf den Kern der Aussage zu stoßen. Sie entfesselt eine Kraft, die man der perfekt inszenierten Künstlichkeit der Modefotografie gemeinhin gar nicht zutrauen würde. Psychologische und soziologische Feinheiten werden punktgenau getroffen – überzeugender als es so manchem Fotografen aus dem Bereich der herkömmlichen Sozialreportage gelingt
Zunächst als Fotomodell in Paris tätig, wechselte sie Ende der 1960er-Jahre hinter die Kamera und begann eine internationale Karriere als Photographin. Ihre Arbeiten erschienen in den Zeitschriften Vogue, Elle, Esquire, Marie Claire, Harper´s Bazaar, The New Yorker.
In Österreich wurde Elfie Semotan besonders durch ihre langjährige Zusammenarbeit mit Helmut Lang, sowie durch revolutionäre Kampagnen für Palmers und Römerquelle bekannt. Semotan war mit Kurt Kocherscheidt und Martin Kippenberger verheiratet, die beide früh verstarben, und lebt heute in New York, Wien und dem südlichen Burgenland.
Museum der Moderne > Ausstellungen > Aktuell > Elfie Semotan, Louise Bourgeois, 1999/09, archival ink/archival paper, 45 x 52 cm, © Elfie SemotanElfie Semotan, Elke Krystufek, 2006/09, archival ink/archival paper, 52 x 45 cm, © Elfie SemotanElfie Semotan, Daniel Richter, 2008/09, archival ink/archival paper
52 x 45 cm, © Elfie SemotanElfie SemotanKünstlerporträts
Die 1941 in Wels geborene Künstlerin arbeitete zunächst als Fotomodell und begann Ende der 1960er Jahre ihre Karriere als eine der renommiertesten
Fotografinnen in Europa und den USA. Sie wurde vor allem mit spektakulären Fotosequenzen aus der Welt der Mode bekannt, arbeitete mit Naomi Campbell und Claudia Schiffer für Magazine wie Vogue, Elle, Die Zeit u.a. Große Modelabels sind oft jahrelang noch mit der Ästhetik ihrer Bildsprache verknüpft, wie z.B. die Wäschemarke „Palmers“, für die sie eine damals skandalisierte Werbelinie fotografierte. Besonders die Zusammenarbeit mit dem Modedesigner Helmut Lang sollte ihrer Karriere eine ganz neue Richtung geben, die sich auch an ihrer Porträtfotografie ablesen läßt: zwischen Pose und Spontaneität, zwischen statischer Attitüde und flüchtiger Leichtigkeit, zwischen Rollenspiel und Entblößung sind Semotans „Modelle“ angesiedelt, auch wenn es sich um KünstlerInnen und Freunde handelt, oder um ihren Lebenspartner Kurt Kocherscheidt, mit dem sie von 1973 bis 1992 verheiratet war oder um Martin Kippenberger, mit dem sie von 1993 bis 1997 verbunden war.
Ihre zunächst sehr glamourös wirkenden Bildgestaltungen erweisen sich bei genauerer Betrachtung als unterkühlt, konstruiert und unter der glänzenden
Fassade brüchig und ins Ungewisse kippend. Das kalte Studiolicht modelliert die Personen skulpturhaft aus einem amorphen Hintergrund. Wichtig sind ihr dabei
Kontur und Volumen. Oft platziert sie die KünstlerInnen im Wirkungskreis ihrer Werke, wie beiläufig hingestellt, wie zufällig da sitzend oder mit dem kleinen Sohn an der Hand, dem Hund im Arm. Ihre Künstlerporträts sind keine, die dem Ansinnen von Repräsentation und Gültigkeit entsprechen; sie sind von einer Mischung aus momenthafter Situation und überlegter Inszenierung geprägt.
Die Ausstellung zeigt 60 Porträts internationaler und österreichischer KünstlerInnen. Semotan stattet diese Personen, oft enge Freunde und Bekannte aus ihrem persönlichen Umkreis, mit einer ähnlich glamourösen
Pose inmitten ihrer Alltagsszenarien aus, wie die Motive aus dem Werbekontext. Einige ruhige, stilllebenartige Atelieraufnahmen vervollständigen die Auswahl
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